Schon am Vorabend konnte man in Hammelburg Polarlichter beobachten. Nicht mit den Augen, aber wenigstens technisch mit dem nötigen Knowhow. Leider war es an diesem Tag die Sicht schon durch Saharastaub und Pollen gewaltig eingeschränkt, um wirklich attraktive Fotos zu machen. Am heutigen Tag haben die Sonnenwinde die Atmosphäre ordentlich mit Energie beladen, so dass es ein gewissen stabiles Grundleuchten über Stunden hinweg gab. Gleichzeitig war das interplanetare Magnetfeld über eine auffallende lange Zeit südlich gekippt, was bekanntermaßen die Polarlichtwahrscheinlichkeit immens erhöht.
Am späten Abend des 16.04.2025 war die Luft über Hammelburg so dermaßen voller Partikel (Staub, Pollen …), so dass das Licht der Stadt die Luft ordentlich aufhellte. Von meinem üblichen Standort aus war keine sinnvolle Beobachtung möglich (das habe ich sonst kaum).

Ich wechselte den Ort, so dass die Stadt mir nicht mehr so sehr reinstreuen konnte. Dann aber störte die Beleuchtung von Schloß Saaleck. Ich wechselte also auf die andere Seite von Hammelburg, so dass ich das störende Licht im Rücken hatte. Mit Blick auf Untererthal konnte ich lange Zeit beobachten.

Manchmal leuteten mir vorbeifahrende Autos den Hintergrund aus, in diesem Bild ist es aber fast schon wieder schön anzusehen. Gegen 23 Uhr wurden die Lichter kurzzeitig nochmal aktiver, so dass auch einzelne Beamer zu erkennen waren. Leider waren die Erscheinungen nicht sonderlich hell, so dass ich realtiv lange Belichtungszeiten benutzen musste. Wer sich auskennt weiß, dass dadurch ihre Schärfe verloren geht weil die Beamer Zeit bekommen sich innerhalb der Aufnahmezeit zu bewegen.

Fischaugenaufnahmen können manchmal den ganzen Himmel abbilden. Dies ist spannend, wenn man die Verteilung der Polarlichter genauer abschätzen möchte. Auf folgendem Foto ist auf etwa 10 Uhr Norden. Das geübte Aufge kann erkennen, wie weit das Polarlicht bis in den Zenith (Bildmitte) reicht. Die Aufnahme entstand mit einem fisheye 7,5mm/f2

In der folgenden Grafik (Quelle:www.polarlicht-vorhersage von Andreas Möller) zeigt Geschwindigkeit und Dichte des Sonnenwindes und die Ausrichtung des interplanetaren Magnetfeldes. Die zwei senkrechten rötlichen Hervorhebungen meine Fotografierzeiten. Deutlich kann man erkennen, wie sich die Werte dazwischen verhalten haben. Obige Bilder stammen alle aus dem rechts markierten Zeitabschnitt. Die Geschwindigkeit der Teilchen nahm zu diesem Zeitpunkt bereits ab, Bz war aber lange lange durchgehend südlich.
