Polarlichter bringt man häufig mit dem hohen Norden in Verbindung. Aber auch bei uns in Deutschland können Polarlichter entstehen. Allerdings geschieht das nur sehr selten. Etwa alle elf Jahre zeigt die Sonne ein Maximum an Sonnenflecken. Sie sind die Voraussetzung für die Entstehung von Polarlichtern. Wenn aus diesen Sonnenflecken energiereiche Masse Richtung Erde geschleudert wird, steigt die Wahrscheinlichkeit für die Beobachtung der faszinierenden Lichter. Allerdings müssen noch weiter Bedingungen erfüllt sein. Die Masse muss ausreichend stark in den Luftschichten ankommen. Mit möglichst hohem Tempo und gleichzeitig hoher Dichte. Und nach Möglichkeit über keinen all zu kurzen Zeitraum. Wenn dann das interplanetare Magnetfeld südlich kippt und der Himmel nicht bewölkt ist, ist auch die Wahrscheinlichkeit für eine erfolgreiche Beobachtung recht hoch.
Hilfreich für die Beobachtung ist beispielsweise die Homepage www.polarlicht-vorhersage.de
Meine erste Beobachtung machte ich in der Nacht vom 06. auf den 07. April 2000. Damals kannte ich diese Lichter noch nicht, geschweige denn, dass ich sie hätte fotografieren können. Aber der heftige Ausbruch dieser Nacht weckte mein Interesse nachhaltig. Drei Jahre später konnte ich erste Fotos mit einer analogen Kamera anfertigen. Heute habe ich auf meinem Grundstück einen Sensor verbaut, der die Störungen des Erdmagnetfeldes ständig misst. So kann ich Rückschlüsse auf die Wahrscheinlichkeit einer erfolgreichen Beobachtung schließen.
Allerdings ist hier viel Geduld gefragt. So viel Geduld wie bei keiner Beobachtung sonst. Denn man wartet oft mehrere Jahre auf den nächste erfolgreiche Beobachtung und verbringt viele Nächte völlig umsonst (zumindest bezogen auf die Beobachtung der sog. Aurora Borealis) im Feld.
Seit der Nutzung der digitalen Fotografie hatte ich nur eine richtig erfolgreiche Nacht: die Nacht vom 08.11.2004. Seither konnte ich den elfjährigen Rhythmus bereits zum dritten Mal durchlaufen.