Bei der ringförmigen Sonnenfinsternis ist der Mond zu weit von der Erde entfernt und damit zu klein, um die Sonne ganz abzudecken. So wird die von den Sofi gekannte Korona nicht sichtbar, dafür bleibt die Sonne als Ring am Himmel.
Da die ringförmige Sonnenfinsternis vom 03.10.05 in Deutschland nicht als Ring sichtbar wurde mussten wir uns einen Beobachtungsplatz in Spanien suchen. Zusammen mit Christian Merz flog ich folglich zunächst nach Madrid, dann suchten wir uns einen Standort etwa 60 km nordwestlich von Madrid nahe El Escorial.
Um den Mond wirklich exakt in der Mitte der Sonne zu plazieren ist es notwendig den Mittelpunkt der Zentrallinie so genau wie möglich zu erfassen. Mittels eines GPS-Geräts suchten wir diese Linie und positionierten uns auf dem Grat einer Gebirgskette auf 1710m Höhe mit Blick entlang der Zentrallinie. Dabei wich unsere Position nur 60 Meter vom Idealpunkt ab.
Von hier aus hatten wir einen weiten Blick auf das Land in Richtung Süden, also dorthin, wo auch die Sonne später stehen würde. Da wir dort gleich nächtigten hatten wir am Abend einen wunderbaren Blick auf das hell erleuchtete Madrid. Das hätte uns bei nächtlichen Aufnahmen sicher gestört, nicht aber bei der Beobachtung einer Sonnenfinsternis.
Der Morgen bot so genug Zeit zum Aufbau der Technik. Denn bereits um 9:40 Uhr begann die Finsternis mit dem ersten Kontakt.
Die folgende Aufnahme entstand genau zur Mitte der Finsternis bezogen zu unserem Standpunkt um 10:56 Uhr MESZ.
Kurz nach dem zweiten und vor dritten Kontakt kann die Unebenheit der Mondoberfläche beobachtet werden. Da davon auszugehen ist, dass die Sonne rund ist, werden erste „Berührungen“ des Sonnenrandes von Gebirgen auf dem Mond hervorgerufen. Beim zweiten Kontakt kann man dabei vermutlich die Kontur des Mare Smythii, der Widmanstätten und Jansky-Gebirge sehen. Beim dritten Kontakt könnten das die Kraterränder von Pilatre, Hausen und Le Gentil sein. Sicher bin ich mir aber nicht.