Wenn man derzeit morgens durch das noch kalte Saaletal fährt, dann hat sich der nächtliche Nebel als Tau auf die Gräser gelegt. In diesen Tautropfen kann der Heiligenschein entstehen. Es handelt sich dabei um eine Rückspiegelung des Lichts in Wassertropfen. Um den Heiligenschein beobachten zu können, muss man die Sonne im Rücken haben und seinen eigenen Schatten in der taubenetzten Wiese beobachten. Das Licht, das von der Sonne nah am eigenen Kopf vorbeigeht und dann in die Tautropfen fällt, wird von diesen ziemlich exakt Richtung Sonne (und damit Richtung Betrachter) zurückgeworfen. So kann man um den eignen Kopf herum einen Schein beobachten. Das geht auch wirklich nur um den eigenen Kopf herum. Wenn jemand direkt neben einem steht, dann kann man diesen Schein bei der anderen Person nicht beobachten. Der anderen Person geht es aber genauso. Sie kann auch nur ihren Heiligenschein sehen. Besonders spannend ist es, wenn man sich dabei bewegt. Dann fällt auf, wie der Schein mit dem Betrachter wandert. Er ist also beobachterabhängig.

In obiger Aufnahme mischen sich aber der Heiligenschein mit dem Oppositionseffekt. Der Oppositionseffekt ist auch dafür verantwortlich, dasss über meinem Kopf so etwas wie eine leichte erhellte Säule entsteht.

Heute Morgen waren die Tautropfen besonders geeignet, um auch einen Taubogen abzubilden. In der Bewegung lässt er sich schnell erkennen. Auf einem Standbild tut man sich da gleich viel schwerer. Um ihn leichter zu entdecken habe ich folgendes Bild montiert. Es zeigt die Position des Bogens und kann ein- und ausgeblendet werden. So lässt sich der Bogen besser erkennen.

Zwischen Elfershausen und Langendorf, 11.05.2025

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