Das OSWIN-Radar des Instituts für atmosphärische Physik hatte am späten Nachmittag schon einen Hinweis auf das mögliche Auftreten von Leuchtenden Nachtwolken gegeben. Aber erst eine Meldung aus Norddeutschland ließ mich um 0:15 Uhr nochmal aufstehen. Nicht umsonst, wie ich sagen mag. Die Stadt war aufgrund der nachts fallenden Temperaturen (der Tag war unerträglich heiß) noch voller Leben. Aber schon auf der Umgehungsstraße konnte ich mit bloßem Auge die NLCs ausmachen. Oberhalb von Pfaffenhausen machte ich meine ersten Aufnahmen.

Die NLCs hoben sich wunderbar vom Hintergrund ab und waren etwa so hell, wie die Stadt selbst zu leuchten vermochte – wohlgemerkt, dass unsere Beleuchtung nur nach unten strahlt. Sie reichten nicht sonderlich hoch Richtung Zenit, waren dafür aber sehr breit und lagen auffallen östlich. Allerdings hatten sie eine Bewegung nach Westen, weshalb sich das Muster allmählich veränderte.

Ich machte einige identische Aufnahmen mit leider falschen Einstellungen, so dass ich sie später nicht verwenden konnte. Dann wechselte ich zu meinem üblichen Beobachtungsort unterhalb des Flugplatzes. Gegen 1:20 Uhr war die Sonne so weit untergegangen, dass sie nicht mehr in der Lage war die 83km hohen Wolken zu beleuchten. Ich fuhr also nach Hause.
Im Hochsommer geht die Sonne allerdings nicht sonderlich tief unter. Nur eine Stunde später wäre sie bereits so weit hoch gestiegen, dass sie die Wolken erneut (nun für den Morgen, also vor Sonnenaufgang) wieder beleuchten würden. Das Display hatte sich leicht verändert. Es war jetzt noch breiter gezogen, aber nicht weniger schön.

Diesmal ließ ich mir mehr Zeit mit den Einstellungen. Die zweite Chance auf ähnliche Bilder wollte ich nutzen. So entstand auch eine Servie nahezu identischer Bilder, damit man sie zum Zeitraffer-Kurzfilm schneiden konnte.Außerdem bildenten sich schöne Wellen innerhalb der Wolken.




Diesmal kam das Ende nicht durch eine zu weit untergegangene Sonne, sondern einen zu erwarteten Sonnenaufgang. Wenn die Sonne den Himmelshintergrund allmählich heller macht, dann können sich die NLCs nicht mehr vom Hintergrund abheben. Außerdem hatte ich den Eindruck, dass sie Wolken diffuser wurden und ihre Strukturen verloren. Gegen 3:30Uhr beendete ich also die Aufnahmen.
